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Zusammenfassung

Im Software Engineering wird gefordert, dass in einem Software-Projekt die Probleme und Anforderungen geklärt werden und eine Spezifikation des Systems erstellt wird, bevor mit der Realisierung begonnen wird.

Spezifikationsdokumente können in mehr oder weniger formalen Notationen geschrieben werden. In der industriellen Praxis wird vorwiegend natürliche Sprache eingesetzt. Mit ihrer Verwendung sind aber einige Probleme verbunden. Die Aussagen sind oft unpräzise, mehrdeutig oder widersprüchlich. In einigen Ansätzen wird deswegen vorgeschlagen, semi-formale oder formale Notationen einzusetzen. Eine in dieser Arbeit durchgeführte Untersuchung hat aber gezeigt, dass ein Umstieg in vielen Projektumgebungen nicht möglich ist.

Für den im folgenden vorgestellten ADMIRE-Ansatz wird deswegen die hauptsächliche Verwendung natürlicher Sprache als eine zentrale Rahmenbedingung betrachtet. Ziel des ADMIRE-Ansatzes ist es, den Requirements-Engineering-Prozeß zu verbessern, insbesondere die Erstellung, Verwaltung und Prüfung der Spezifikationsdokumente.

Die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit sind ein Informationsmodell, ein Prozeßmodell, eine Menge von Prüfverfahren und ein Werkzeug.

In dem Informationsmodell werden alle für die natürlichsprachliche Spezifikation relevanten Informationstypen und deren Zusammenhänge beschrieben. Da sich Mängel in einem Requirements-Engineering-Prozeß oft nicht vermeiden oder sofort beheben lassen, läßt das Informationsmodell zu, dass bestimmte wünschenswerte Eigenschaften verletzt und Mängel dokumentiert werden.

Das Prozeßmodell beschreibt eine exemplarische, sinnvolle und auf das Informationsmodell abgestimmte Aufteilung des Requirements-Engineering-Prozesses in Phasen und Tätigkeiten.

Für jede "verletzbare" Eigenschaft des Informationsmodells werden visuelle und automatische Prüfverfahren zur Validierung und Verifikation eingeführt. Durch die Prüfverfahren können sowohl strukturelle Bedingungen als auch die Inhalte der natürlichsprachlichen Freitexte überprüft werden.

Das Werkzeug kann Instanzen des Informationsmodells verwalten, unterstützt die im Prozessmodell beschriebenen Tätigkeiten und realisiert die Prüfverfahren.

Zur Validierung des Ansatzes wurde eine umfangreiche Spezifikation erstellt.

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